Buchumschlag „Le roman d'un spahi”

Le roman d'un spahi

VonPierre Loti
SpracheFranzösisch
Erschienen1992
VerlagFolio (Gallimard)
Umfang320
ISBN-139782070385317
RegionSenegal

Am Ende des 19. Jahrhunderts leistet ein junger Franzose seinen Wehrdienst im Senegal ab.

Eines der ersten Bücher von Pierre Loti, und trotz des Titels kein klassischer Roman. Lotis Stil ist trocken, distanziert und lakonisch: Häufig fehlt den Sätzen das Verb.

Der namenlose Protagonist ist ein junger Franzose, der seinen fünfjährigen Militärdienst in der französischen Kolonie Senegal ableistet. Diese Soldaten hießen „Spahi“, und so nennt Loti seine Hauptfigur. Alles geschieht irgendwie, ohne dass Gründe erkennbar würden. Der Spahi tut sich mit einem senegalesischen Mädchen zusammen und schwängert es. Sie leben zusammen, er trinkt immer mal wieder zu viel.

Irgendwann müssen die Kolonialsoldaten in den Kampf gegen Stammeskrieger ziehen, die die Franzosen aus ihrem Land vertreiben wollen. Der Spahi zieht mit, seine Freundin folgt ihm mit dem Kind. Schließlich stirbt er, seine Freundin bringt erst das gemeinsame Kind und dann sich selbst um. Es gibt keine Hoffnung, für niemanden.

Der „Roman d’un Spahi“ ist keine ganz große Literatur, aber er liefert einen Eindruck vom Leben der Franzosen und Senegalesen Ende des 19. Jahrhunderts. Man sollte keine Angst vor dem N-Wort haben, ohne das ging es seinerzeit nicht. Und auch an Verallgemeinerungen bezüglich der Afrikaner lässt Loti seinen Spahi nicht sparen. Sein späteres „Un pélerin à Angkor“ ist in dieser Beziehung weniger belastend.