Polen 2013

Posen, nicht Pforzheim

4.10.2013
Blick vom warschauer schloss 70 Jahre sind eine lange Zeit. Oder auch nicht, wenn der von den deutschen Soldaten angerichtete Trümmerhaufen nach dem Wiederaufbau nicht wie Pforzheim aussehen soll, sondern wie das alte Warschau. Oder wie Posen vor dem Krieg. In beiden Städten haben die Restauratoren ganze Arbeit geleistet.

Italien 2014 - 2024

Höhlen und Religionskitsch in Matera

17.4.2014
Matera Für eine Nacht mehr als geplant haben wir uns gleich nach der Ankunft in Matera entschieden: Das Gassen- und Treppengewirr ist zu verschlungen, als dass man es an nur einem Tag erkunden könnte.

Eigenartige Museen in Süditalien

24.4.2014
Daecher von alberobello Von Matera sind wir bis an die Stiefelspitze gefahren, nach Lecce. Vorher noch kurz Station in Alberobello mit seinen merkwürdigen Trulli. Die mussten auf Befehl des Landesherrn ohne Mörtel gebaut werden.

Romantik und Ruinen in Süditalien

28.4.2014
Wind und regen bei amalfi Inzwischen sind wir in unser gewohntes Appartement in Minori eingezogen, verbunden mit der üblichen entspannten Romantik-Idylle. Auf dem Weg hierher ging es weniger idyllisch und romantisch zu.

Als die Normannen in Palermo mit Gold um sich warfen

29.10.2018
Teatro massimo am abend Sizilien, gar Palermo? Da assoziiert der Nordländer gerne mal Armut, Rückständigkeit und Mafia. Sozusagen Neapel in klein. Die Realität sieht erfreulich anders und erholsamer aus.

Triest sehen und weiterleben

27.10.2019
Triest von oben Triest – das kommt nicht vor, wenn es um Reiseziele geht. Zur Freude derer, die hinfahren und eine etwas aus der Zeit gefallene Perle der österreichisch-ungarischen Monarchie entdecken, samt eigenartig spezialisierten Museen und dem Schloss des mexikanischen Kaisers.

Gerüttelt und geschüttelt nach Taormina

6.3.2024
Blick auf den ätna Taormina, der alte Sehnsuchtsort Sizilienreisender, steht noch. Viel Sehnsucht weckt er allerdings nicht mehr: Alles ist auf wohlhabende Autotouristen ausgerichtet, die sich in der Fußgängerzone mit Sonnenbrillen, Schmuck und „original sizilianischer“ Keramik ausstatten wollen. CO2-sparsame Reisende benutzen den Nachtzug von Bologna – aber vermutlich höchstens einmal.

Mazara del Vallo, ein Freiluft-Fliesenparadies

11.3.2024
Mazara hauptplatz nachts Im äußersten Westen Siziliens liegt die „arabischste Stadt“ der Insel, Mazara del Vallo. Sie ist stolz auf ihre über tausend Jahre alte, immer noch weitgehend erhaltene Kasbah. Eigentlich gibt es wenig zu sehen, aber ein umtriebiger Bürgermeister hat überall in Mazara bemalte Fliesen angebracht, die eine fröhliche und interessante Atmosphäre schaffen. Wer zuhört, erfährt an den unwahrscheinlichsten Stellen etwas über den Ort.

Gibellina bröselt auch ohne Beben

17.3.2024
Straße in gibellina nuova Ohne das Erdbeben 1968 gäbe es Gibellina Nuova gar nicht. Damals verschwand in einer Nacht bei drei Erdstößen das alte Gibellina fast spurlos. Zwei Jahre lang warteten die Einwohner in Zelten darauf, dass etwas passiere. Dann hatte der ein Jahr nach dem Beben gewählte Bürgermeister Ludovico Corrao genug vom Warten.

Bis die Sohlen qualmen durch Palermo

23.3.2024
Blick auf palermo hafen Wer heute nach Palermo fährt, sollte auf gutes Schuhwerk achten. Die Innenstadt, in der sich Touristen meistens bewegen, ist fast komplett autofrei, und das bedeutet auch busfrei. Alle Sehenswürdigkeiten müssen also erlaufen werden. Da sich in der riesigen Fußgängerzone viele Imbisse und Restaurants angesiedelt haben, kann man bei Bedarf jederzeit eine Pause einlegen.

Druckraum für Barock-Junkies

1.4.2024
Diesiger hafen von genua Von Palermo geht's mit dem Schiff nach Genua ruhig, bequem und entspannt. Die norditalienische Hafenstadt kann sich allerdings nicht so recht entscheiden, ob sie ihren Hafen, Autos, oder die barocken und klassizistischen Paläste lieber mag. Einstweilen haben die Autos gewonnen. Fußgängern verpasst die Topografie der Stadt ein gründliches Training für die Oberschenkel.

Balkan 2015

Ruinen, Berge und Flüchtlinge in Samos

27.9.2015
Blick auf vathy von oben Erste Station der Balkan-Tour ist Samos, wenige Kilometer vor der türkischen Küste. Nicht nur unser Ziel, sondern auch das vieler Flüchtlinge, die nach Norden wollen. Zumindest einen treffen wir, der in die andere Richtung zog.

Kuşadası, Schrankwandparadies an der Ägäis

2.10.2015
Sonnenuntergang hinter der burg von kusadasi Jeden Tag überfluten Horden von Reisebehinderten das türkische Kuşadası, um sich die gefährlichen Ruinen von Ephesus zeigen zu lassen. Es gibt aber noch mehr zu sehen.

Lebendiges, säkulares, leicht verpeiltes Izmir

6.10.2015
Erschrockenes gesicht Während man in Izmir abends draußen futtert, zieht eine kleine Karawane von Straßenhändlern an den Tischen vorbei. Sie bieten Kronen aus Blech, gekühlte Mandeln, Luftballons, Rosen, Kugelschreiber, frische (hoffentlich) Muscheln, Kaninchen, Tempotaschentücher. Oder ein Ständchen auf der Geige.

Schlachtfeld- und andere Touristen in Çanakkale

10.10.2015
Kanone in canakkale Çanakkale zieht vor allem Touristen aus Australien und Neuseeland an, die sich für die Schlacht von Gallipoli am Anfang des ersten Weltkriegs interessieren. Andere Touristen kommen wegen eines Krieges vor über 2000 Jahren, eines Pferdes und indirekt wegen Brad Pitt.

Spitze Türme über Edirne

15.10.2015
Blick auf edirne Mimar Sinan und Atatürk haben sich in Edirne verewigt. Die Ergebnisse sind allerdings ebenso unterschiedlich wie viele andere in der Stadt.

Auf dem Strich gehen in Plovdiv

18.10.2015
Klassizistisches haus in plovdiv nachts In Plovdiv, der zweitgrößten bulgarischen Stadt, findet man Bürgerhäuser, römische Ruinen und ein sozialistisches Postamt. Außerdem eine viele Jahre dauernde öffentliche und nahezu ökumenische Trauerarbeit.

Es fährt kein Zug nach Bukarest

23.10.2015
Praesidentenpalast bukarest von vorne Wer bei Bukarest an eine öde graue Betonwüste denkt, muss umdenken. Die sozialistischen Plattenbauten gibt es zwar auch, doch die Stadt dominiert etwas ganz anderes.

Balkan-Splitter

27.10.2015
Innenstadt von ruse nachts Keine Schüsse im Aufzug, keine Betrunkenen im Museum: Auf dem Balkan gelten strenge Regeln. Auch Taxifahrer halten sich meistens an sie. Außer beim Rauchen, wie alle anderen.

Sofia: Geschichte mit Lücken

30.10.2015
Kathedrale sofia In Sofia kann man ein selektives offizielles Geschichtsbild bestaunen, bei dem schon mal ein halbes Jahrtausend abhanden kommt. Und wer ein bisschen sucht, bekommt leckeres bulgarisches Essen, vielleicht sogar ohne Flimmerkiste.

Wehmütige Weisen in Belgrad

5.11.2015
Herbst im topcider park in belgrad Auf den üblichen Museumsbesuch sollte man in Belgrad keine zu großen Hoffnungen setzen. Dafür gibt es inoffizielle Kunst zu entdecken und akustische sowie architektonische Herausforderungen zu bestehen.

Türkei 2015

Nackte Ananas in Istanbul

18.12.2015
Historische strassenbahn in der istiklal caddesi Istanbul ist kein Urlaub für mich: Vier Wochen lang soll ich mich hier auf das Niveau B1 der Landessprache hocharbeiten. Da ist für Besichtigungen und die üblichen Urlaubsbeschäftigungen kaum Zeit.

Deutschland 2016 - 2023

Marbach sehen

2.6.2016
Marbacher marktplatz In Marbach am Neckar kam Schiller zur Welt, und dort steht deshalb das deutsche Literaturarchiv. Interessant, aber interessanter ist, wie die Leute da zusammenleben und den Fremden begegnen. Was man schon nach kurzer Zeit erfährt.

Tote Omas, kräftige Finger und ein ruhiger Fluss

26.3.2019
Bad schandau Bad Schandau eignet sich prima für einen sehr, sehr ruhigen Kurzurlaub. Jedenfalls Ende Februar, wenn noch wenig los und viele Restaurants geschlossen sind. Es ist leer, alles haben Zeit, und man kann sich sogar an den Dialekt gewöhnen.

Weilen in Weimar statt Rumreisen in Rumänien

6.6.2020
Villa weimar Covid19-bedingt muss Weimar für Rumänien einspringen. Zu sehen gibt es zwischen Deutscher Klassik, Bauhaus und Nazi-Architektur genügend.

Lob des „Langweiligen“

16.11.2020
Marbacher gaerten Viele Verreisende besorgen sich Literatur über ihr Ziel. Weshalb sie meist dort landen, wo alle anderen auch landen oder hin wollen, um genau das zu sehen, was der Reiseführer angekündigt hat. Aufregender kann es sein, für „uninteressant“ oder „langweilig“ erklärte Orte aufzusuchen.

Flotter Kulissenwechsel in Gotha

3.8.2023
Blick auf gotha Vom Bahnhof führt eine schnur­ge­ra­de Straße in die Gothaer Innenstadt, gesäumt von riesigen klassizistischen Villen. Es könnten städtische Behörden darin sitzen, Anwaltskanzleien, Arztpraxen oder Immobilienmakler. Tatsächlich handelt es sich aber um die größte Ballung von Altenheimen, Se­nioren­re­si­den­zen und Sa­ni­täts­häu­sern Thü­rin­gens.

Georgien 2016

Kutaisi und das amputierte Gürteltier

27.9.2016
Bagrati kathedrale in kutaisi Mit dem ersten Direktflug von Berlin in Georgiens zweitgrößte Stadt Kutaisi – da wird einem richtig was geboten. Abgesehen vom Emfpang am Flughafen war die Stadt aber noch nicht so recht auf Tourismus eingestellt.

Über und unter der Erde in Tbilisi

2.10.2016
Blick auf die monster kathedrale von tbilisi Tbilisi britzelt, wie sich das für eine Großstadt gehört. Wer sich vom Besichtigen erholen will, kann sich in warmes Schwefelwasser legen.

Telavi, wo der Wein wächst

7.10.2016
Historisierter plattenbau telavi In Telavi ist wenig los, aber in der Umgebung gibt es ambitionierte Schlösser und eine hübsch sanierte Altstadt. Außerdem kann man von dort einen Ausflug in den Weinort Signaghi unternehmen, der für Touristen hergerichtet wurde.

Georgiens Ayers Rock heißt Kazbegi

11.10.2016
Blick auf den berg von kazbegi Kazbegi und sein Kloster sind das Sehnsuchtsziel der Georgien-Reisenden. Das Gebäude ist nur eins von vielen Klöstern, aber der Blick einmalig.

Griechenland 2021

Spuren von allem und jedem in Rhodos

21.6.2021
Stadtmauer Nach den alten Griechen kamen Araber, dann Italiener, dann die Kreuzritter aus ganz Europa, die Osmanen, wieder Italiener, die deutschen Faschisten, Engländer und jetzt die neuen Griechen: In Rhodos waren fast alle schon mal, und ihre Spuren begegnen einem an jeder Ecke.

Nur Souvlaki, Gyros, Bifteki? Von wegen!

25.6.2021
Blick auf den großmeister palast Wer denkt, in Griechenland gebe es nur die altbekannten Grillplatten, Gyros oder Bifteki gemisto zu essen, sollte sich umstellen. Zwar findet man derlei in Rhodos immer noch an jeder Ecke, doch bieten schon längst etliche Restaurants viel Besseres an.

Genügend Zeit zum Quatschen

1.7.2021
Blick auf lindos mit kirchturm Trotz des jeden Tag anderen Kreuzfahrtschiffes an der Mole ist noch wenig los in Rhodos. So haben Kellner und Ladenbesitzer viel Zeit, mit Gästen und Kunden zu reden. Dabei stellt sich unter anderem heraus, dass sich auf der Insel die halbe Welt versammelt hat.

Die Mutter aller Treppen auf Symi

6.7.2021
Blick auf symi mit kirche Nach maximal zwei Stunden per Schiff von Rhodos erreicht man das Inselchen Symi mit seinem malerischen Hafen. Wer den Stadtberg erklettert, sieht auch die weniger malerischen Ecken und wunderbar ruhige Cafés.

Frankreich 2021

Canuts und ihre Schiffchen auf Lyons Rotem Kreuz

6.10.2021
Blick vom place bellecour zur basilika Auf dem einen Hügel Lyons wurde gearbeitet, auf dem anderen gebetet. Die Spuren sind immer noch zu sehen: Ehemalige Webereien mit ihren Maschinen auf dem „Croix Rousse“ und eine imposante Kathedrale gegenüber. Dazwischen fließen Rhône und Saône um die Halbinsel Confluence.

Coquilles St Jacques an Linsen mit Verveine

11.10.2021
Le puy von oben Nach dem Besuch des Couvent de la Tourette, einem Gemeinschaftsprodukt der Betonlobby und Le Cobusiers, ist das Renaissance-Städtchen Le Puy-en-Velay eine echte Erholung. Hier pflegt man den Gartenbau, verarbeitet ein Kraut aus der Natur und zelebriert das Pilgerwesen.

Zottelige Kühe rund um taumelnde Türme

14.10.2021
Marktplatz von salers Aus der Auvergne sollen die besten Köche kommen, und etlich sind noch da. Sie versorgen ihre Gäste mit Rebhuhn, Truffade, Thunfisch-Sashimi und anderen Leckereien, deren Zusammensetzung unverständlich bleibt.

Auf Gummi und Luft durch Clermont-Ferrand

20.10.2021
Fachwerkhäuser montferrand Clermont-Ferrand entstand vor 500 Jahren aus zwei einzelnen Städten, und die Unterschiede sind heute noch deutlich sichtbar: Das reiche, kirchliche Clermont floriert, im industriellen Montferrand leben die Ärmeren. Dort hat sich auch Michelin angesiedelt, das den luftgefüllten Gummireifen erfand. In der Nähe lässt sich Vichy besichtigen, das Teile seiner Geschichte gründlich ausblendet.

Tschechische Republik 2022

Per Corona-Umweg nach Kadaň

17.5.2022
Kirche mit pestsäule kadan Kadaň an der Ohře ist ein kleines tschechisches Städtchen mit einer weitgehend intakten (oder wiederhergestellten) barocken Innenstadt. Zu sehen gibt es wenig, aber der Ort liegt schön, und man kann mit Blick auf den Fluss gepflegt nichts tun oder durch den Wald an der Ohře entlang spazieren.

Durchfall und Hautabschürfung in Karlovy Vary

23.5.2022
Karlsbad 2012 Getreu dem Motto „schmeckt scheußlich, muss gesund sein“ vermarktet Karlovy Vary seit über hundert Jahren sein Wasser, das die Kurenden aus speziellen Porzellantässchen schlürfen. Schon Goethe war hier und hinterließ nicht nur zahlreiche Tafeln zur Erinnerung, sondern vermutlich auch unglückliche geschwängerte Dienstmädchen.

Pilsen: Schaum und Bier für flotte Fußgänger

1.6.2022
Blick auf pilsener brauerei Besucher von Plzeň (Pilsen) müssen nicht darüber nachdenken, was sie trinken wollen: Der Konsum des lokalen Urquell gilt als selbstverständlich. Es kommt häufig unpasteurisiert auf den Tisch, und sogar in Varianten mit unterschiedlich viel Schaum. Ist das Bier nur in homöopatischen Dosen vorhanden, heißt das Getränk ganz niedlich „Milch“.

Steine des Schreckes prägen Usti nad Labem

5.6.2022
Rathaus usti Das frühere Aussig an der Elbe hat es nicht leicht: Im Krieg offenbar heftig zerstört, wurde es während des Sozialismus in Teilen so wieder aufgebaut, wie man das damals dazulande tat. Heutige Besuchende möchten wohl angesichts vieler grausiger Bauwerke am liebsten sofort wieder umdrehen. Dann würden sie aber nicht nur das großartige Museum und die Burg Schreckenstein verpassen.

Kroatien 2023

Habsburgisch herrschaftliche Häuser mit Hinterhöfen

18.3.2023
Klassizistisches eckhaus In Kroatiens Hauptstadt Zagreb gelangt, wer Geduld hat, mit dem Zug bequem an einem Tag. Dort gibt es trotz Kriegen und Erdbeben eine nahezu perfekt erhaltene Innenstadt mit klassizistischen und Jugendstil-Häusern zu sehen, dazwischen eingesprengt neogothische Kirchen. Alles so kompakt, dass es sich leicht zu Fuß erkunden lässt.

Slowenien 2023

Pusteln und Idylle im Schatten der Burg

31.3.2023
Altstadt mit burg Ljubljana ist eine kleine Stadt mit einem perfekt restaurierten alten Teil, passend gekrönt von einer Burg. Man kommt leicht überall zu Fuß hin, zumal die Altstadt praktisch autofrei ist, und sieht überall die Spuren von Sloweniens berühmtestem Architekten Jože Plečnik, der einen Säulenfimmel auslebte. Seine Nachfolger haben ebenfalls einiges Markantes hinterlassen – nicht unbedingt Hübsches, allerdings.

Albanien 2023

Mit Mortadella und Hörnchen nach Shkodër

3.9.2023
Shkodër fußgängerzone Nach Albanien kommt man prima mit Zug und Schiff – es dauert nur ein wenig länger. Dafür darf man in Bologna an den leckersten Lebensmitteln der Welt vorbeischlendern, mit einem roten Pfeil fahren und der Verwandlung von digital in analog beiwohnen. Der Weg nach Shkodër entschleunigt noch den hektischsten Europäer, und nach der Ankunft darf man eine herausgeputzte Fußgängerzone genießen.

Der Wille zu Schönheit und Wohlbefinden

11.9.2023
Pyramide tirana Bevor es nach Tirana geht, warten in Shkodër noch Museen auf uns: eines für Fotografie, eins der Stadt und eins über die Verbrechen der Kommunisten am Klerus. Eins ist gut gemacht, eins gut gemeint und eins von der Konrad-Adenauer-Stiftung finanziert. In Tirana bleibt der Mund erstmal offen stehen angesichts der vielen positiv enttäuschten Erwartungen. Sehenswerte moderne Architektur, wohin das Auge blickt. Die halbe Nacht lang Mucke, die aus der Stadt noch in den achten Stock wallt. Junge Männer, die mitten in der City Basketball spielen.

Korçës Kinder werden in den USA groß

16.9.2023
Kathedrale korçë von oben Um den großen, alten und tiefen Ohrid-See tummelten sich vor tausend Jahren ein paar Heilige, was viele Bulgaren, Nord-Mazedonier und Albaner heute noch beschäftigt. In dem See schwimmt ein endemischer leckerer Fisch, der am Ufer gegrillt und serviert wird. Etwas weiter südlich liegt die Stadt Korçë, deren Aussehen ein australisches Architekturbüro maßgeblich und positiv beeinflusst hat. Wer mag, kann sich im Museum Ikonen und alte Fotos anschauen.

Alle pilgern brav nach Gjirokastra

21.9.2023
Gjirokastra burg und berg Albanien freute sich 2022 über 7,5 Millionen Touristen. Acht Millionen dürften in diesem Jahr durch Gjirokastra gezogen sein. Die Stadt ist so etwas wie das Venedig Albaniens – Berge statt Kanäle, Reisebusse statt Kreuzfahrtschiffe, und alles etwas billiger als in Italien. Hier wie dort stehen Paläste, hier weniger prunkvolle als dort. Und man kann sich in Gjirokastra sogar wie in Venedig mit Italienisch verständigen.

In Butrint wird es zu heiß

24.9.2023
Brand in butrint Butrint ist einer der kulturellen Höhepunkte Albaniens und wie Gjirokastra Weltkulturerbe. Anders als dieses überrennen es die Touristen jedoch nicht, vermutlich, weil die Sehenswürdigkeiten nicht so offensichtlich und dicht geballt auftreten. Immerhin: Auf der Halbinsel illustrieren Ruinen rund 2000 Jahre albanische Geschichte. Hier waren Griechen, Römer, Byzantiner, Venezianer, Osmanen, Italiener – und immer auch Albaner.

Bergauf, bergab durch die Gassen von Berat

27.9.2023
Berat von gorica aus Berat besitzt wie Gjirokastra eine Burg und den Status Weltkulturerbe. Es ist aber noch nicht so disneyfiziert, und tagsüber verlieren sich die Besucher in den engen Gassen der Altstadt oder der immer noch bewohnten Burg. Das Besondere hier ist die einheitliche Bebauung des Stadtteils Mangalem mit weißen Häusern im ottomanischen Stil. Als einziges Museum hat auf der Burg das für Ikonen geöffnet. Wenn man eh schon hochgekraxelt ist…