Japaner im urlaub lieben rikschas

Der Urlauber als großes Kind

27.3.2015

Bekanntlich kann man sich als Urlauber in Südostasien vor Freundlichkeit kaum retten. In Vietnam geht das jedoch nach unseren Eindrücken besonders weit. Hier hält man Touristen offenbar für eine gefährdete Art, die ständiger Fürsorge bedarf. Immer bekommen Urlauber Hilfe, sogar wenn sie die gar nicht brauchen.

Im Fernbus:

Der junge Mann in der Reihe vor uns holt sich eine kostenlose Wasserflasche und bringt uns unaufgefordert zwei mit. Anschließend belohnt er sich durch ein Selfie mit den beiden Ausländern.

Im Hotel:

Wegen der iPhone-Reparatur begleitet uns die Rezeptionistin zum Laden. Auf dem Weg spart sie nicht mit Hinweisen zum Verkehr wie „rechts gehen“, im Geschäft übernimmt sie die Verhandlungen und hätte wohl auch die angekündigte halbstündige Wartezeit mit dem Urlauber geteilt, wenn der sie nicht weggeschickt hätte.

Reparatur eines iPhones in Hanoi
Nach der halbstündigen Operation ging es dem iPhone und seinem Besitzer wieder gut.

Im Fastfood-Lokal:

Die Kellnerin windet dem Gast ohne nähere Erklärung den Löffel aus dem Fingern. Damit und mit der Gabel mischt sie dann das auf einer glühendheißen Platte eingetroffene Essen durch, bis sie zufrieden ist. Erst danach darf der Urlauber essen.

An der Opernkasse:

Nein, die Veranstaltung eignet sich nicht für Ausländer. Dafür könne man keine Tickets kaufen, „das ist nicht anspruchsvoll genug für Sie“.

Auf der Dschungelwanderung:

Der Führer kontrolliert die Teilnehmer alle paar hundert Meter auf Befall durch Blutegel. Die sammelt er ab und schnippt sie in die Natur zurück.

Im Restaurant:

Diesen Nachtisch solle man doch bitte nicht zweimal bestellen, sondern besser zwei verschiedene. Jener andere allerdings sei zu mächtig und komme deshalb keinesfalls in Frage.

Im Stadtbus:

Mit einer Handbewegung weist der Schaffner den ausländischen Fahrgast auf einen offensichtlich freien Platz hin.

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